Let’s explore #Neuland – 10 Takeaways von der TikTok-Session mit Lisa Girard und Adil Sbai

Authentisch, bunt und reichweitenstark: So lässt sich die in 2020 am meisten heruntergeladene App TikTok am besten beschreiben. In einer Websession im Oktober diesen Jahres, die wir im Rahmen der Veranstaltungsreihe “Neuland” zusammen mit den PRVA Newcomers gehosted haben, sind wir dem Phänomen TikTok auf den Grund gegangen.
Unsere geladenen Experten: Lisa Girard, Consumer Communication Specialist bei TikTok und Adil Sbai, TikTok-Experte, CEO der Community Marketingagentur weCreate und influData.com und Autor der TikTok Bibel. In einem kurzen Vortrag von Lisa Girard haben wir einen Einblick in die Funktionsweise des Kanals und seines Algorithmus bekommen. Außerdem hatte sie einige Highlight Cases dabei, die die Vielfalt der Möglichkeiten deutlich machten. Mit Adil Sbai tauschten wir uns zu seinen Erfahrungen mit TikTok aus. So entfaltete sich eine rege Unterhaltung, in der auch Fragen der Zuhörenden beantwortet wurden.

Unsere zehn größten Takeaways haben wir hier für euch festgehalten:

1. Content ist King. Auf TikTok können User allein mit guten Inhalten eine immens hohe organische Reichweite generieren.

Das liegt vor allem an dem „For you“-Feed, der nicht nur nach individuellen Präferenzen filtert, sondern auch Vorschläge auf Basis des Mehrwerts für die Community ausspielt. Er steht getrennt vom Feed mit Inhalten der Creators, denen User folgen – und lässt TikTok-Fans immer wieder neue Accounts entdecken, unabhängig von deren Follower-Anzahl. Auf diese Weise können auch Videos von bisher unbekannten Creators viral gehen. Mehr Informationen, wie der „For you“-Feed funktioniert, bekommt ihr hier.

2. TikTok ist der Host, das Herz der Plattform sind die Creators.

Und die haben ihre ganz eigene Sprache, die Marken und Unternehmen erst einmal lernen müssen. Ein Beispiel: Männliche Creators, die ein Handtuch auf dem Kopf tragen, stellen eine Frau dar.
Tipp für Newbies: Im „Entdecken“-Feed lassen sich die neuesten Trends sowie die aktuell angesagten Sounds schnell identifizieren, außerdem bietet die App einen einfachen Überblick über die aktuell angesagten Hashtags.

3. Auf TikTok tummelt sich noch immer vorrangig die Generation Z. Die Plattform wird aber auch für andere Zielgruppen zunehmen interessant. Daher eignet sich der Channel für Produkt-PR, Content Marketing, Employer Branding und vieles mehr. Je nach Zielsetzung kann der Kanal für B2C- als auch für B2B-Unternehmen interessant sein.

Neben Themen wie #pride, #blacklivesmatter, Hunde- und Katzenvideos, Nachhaltigkeit und vielem mehr können auch Unternehmen ihre Botschaften und Produkte auf dem Kanal platzieren – so lange sie es kreativ tun und mit ihren Videos aktuelle Trends authentisch und sinnvoll umsetzen.

4. Interaktion und Eingehen auf die Community ist für Marken unverzichtbar.

Wie? Indem sie auf kreative Weise Inhalte und Trends auf der Plattform aufgreifen, einen Mehrwert für die Community schaffen (Unterhaltung, Inspiration und Information) – und sich manchmal selbst nicht so ernst nehmen. Fail Videos, in denen sich die Protagonisten z.B. den Kopf stoßen, oder Storytelling in Alltagssituationen machen Marken menschlich, wie auch „Behind the Scenes“-Momente. Eine weitere gute Option ist es, mit Content Pieces die Kommentare, Fragen und Anregungen der Crowd aufzugreifen.

5. Für den Start der Markenplattform empfiehlt sich die Kooperation mit bekannten Creators.

Denn diese wissen, was der Community gefällt und sprechen deren Sprache. “Don’t make Ads, make TikToks” ist daher der Claim der TikTok-Marketingabteilung. Die Kosten für Kooperationen mit Creators variieren je nach Bekanntheitsgrad.
Aber wie bereits erwähnt, können Videos durch den “For you” Feed zum viralen Hit werden. Einige Corporate präsentieren sich schon sehr kreativ, wie die Volksbank Mittelhessen (@vbmittelhessen).

6. Marken und Corporates müssen für owned TikTok-Content weder ein pralles Budget haben, noch müssen sie in professionelles Equipment für die Content-Kreation investieren.

Denn die Maßstäbe für Qualität werden von der Community selbst bestimmt. Und die sind nicht zwingend die, die wir PR-Professionals für eine Videoproduktion für andere Kanäle veranschlagen würden. Das Unternehmensprofil auf der Plattform ist komplett kostenlos. Hier lassen sich auch umsonst Statistiken zu Nutzerzahlen und Verweildauer auswerten.
Trotzdem sollten Marken Budget und Zeit für die Pflege des Accounts und – ganz wichtig – für kreative neue Ideen einplanen.
Natürlich lassen sich auf TikTok aber auch verschiedene Formen von Ads schalten, die mit einem Call-to-Action Button versehen werden können. Auch hier empfiehlt es sich, mit Creators zusammenzuarbeiten, um Markenbotschaften auf möglichst kreative Weise zu pushen.
Ein weiterer Anreiz für den unternehmenseigenen TikTok-Account: Der Deutsche Preis für Online-Kommunikation hat schon eine Sonderkategorie für TikTok etabliert.

7. Auch bei bekannten Accounts ist nicht garantiert, dass die Beiträge gut performen.

Der Haken und gleichzeitig auch der Treiber der Plattform: Qualität ist das, was der Endverbraucher als Qualität empfindet. Erst wenn die für die Community stimmt, performt ein Content Piece gut. Man muss sich also mit jedem neuen Post anstrengen und kreative Ideen liefern, die nicht nur den eigenen Chef oder die eigene Chefin begeistern.
Aber: Content braucht manchmal auch einfach Zeit. Es gibt Videos, die nach zwei Monaten plötzlich überraschend viral gehen, weil der verwendete Sound stärker genutzt wird oder weil ein Creator mit einem Duett reagiert.

8. TikTok ist eine reine Spaß-Plattform? Weit gefehlt.

TikTok scheint es sich zur Aufgabe gemacht zu haben, diverse Inhalte spaßig zu verpacken und gleichzeitig soziale Verantwortung zu übernehmen. Mit der Initiative „TikTok for good“ fördert TikTok NGOs, zum Beispiel die Felix Burda Stiftung, die sich in kurzen Videos für Darmkrebs-Vorsorge stark macht. Eine weitere edukative Aktion ist unter dem Hashtag #LernenMitTikTok präsent.

9. Angst vor Copyrights? Null Problemo.

Sounds werden über die Sound Library auf der Plattform selbst ausgewählt. Die ist für Unternehmen leider nicht ganz so umfangreich, allerdings sind die Copyrights durch Verträge mit allen Major Labels gesichert. So kann der TikTok-Content zum Beispiel auch bei Instagram problemlos verwendet werden.

10. TikTok bemüht sich um Sicherheit von jungen Menschen.

TikTok ist für Personen ab 13 Jahren vorgesehen. Die Möglichkeit, Direktnachrichten zu senden und zu empfangen, besteht erst für registrierte Konten ab 16 Jahren. Außerdem hat TikTok den “begleiteten Modus” eingeführt: Hier wird das TikTok-Konto eines Elternteils mit dem Konto des Teenagers verknüpft. Das Elternteil kann die Handlungen des Teenagers verfolgen, sobald er oder sie in der App aktiv ist. So kann beispielsweise eingeschränkt werden, wie viel Zeit in der App verbracht werden darf, wer Nachrichten senden kann und welche Inhalte ausgespielt werden.


Über #Neuland

Gemeinsam knöpfen sich die PRVA Newcomers und die #GPRA Young Professionals ab jetzt regelmäßig die Trendthemen der Branche in der Veranstaltungsreihe „Neuland“ vor. Denn: Was für manche noch immer ein Buch mit sieben Siegeln ist, wurde für sie schon längst ein zweites Zuhause. Werdet mit ihnen vom Digital Immigrant zum Digital Native! Auf unseren Social Media-Kanälen weisen wir regelmäßig auf die kommenden #Neuland-Veranstaltungen hin. Folgt uns und stay tuned!


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