Grohe: Vom Hidden Champion zum Global Player
Thorsten Sperlich, Chief Communications Officer bei Grohe AG und Head of Communications LIXIL EMENA, berichtet im Podcast mit Christiane Schulz, wie sich das Unternehmen Grohe vom deutschen Mittelständler zum Global Player gewandelt hat, welche Herausforderungen eine deutsch-japanische Firmenkultur birgt und warum die Internationalisierung eine absolute Bereicherung ist.
Badarmaturen von Grohe sind weitreichend
bekannt. Doch wie war das mit Grohe – gibt es da nicht zwei Grohe-Unternehmen?
Im Grunde sei das wie bei Adidas und Puma – nur, dass es sich bei Grohe nicht
um zwei Brüder handle, sondern um Vater und Sohn, erklärt Thorsten Sperlich
direkt zu Beginn. Seit 2014 gehört der Hersteller nun dem japanischen Baustoffkonzern
LIXIL an. Der deutsche Hersteller von Armaturen und Sanitärprodukten hat eine
wahrlich spannende und internationale Reise hinter sich.
Deutsche Tugenden auf
dem internationalen Parkett
Im Grunde wurde die Internationalisierung dem Unternehmen schon in die Wiege gelegt: „Denn duschen und Hände waschen muss jeder!“ Friedrich Grohe hat das Thema bereits früh verfolgt. Mittlerweile ist Grohe in 150 Ländern vertreten. Die Anbindung an ein japanisches Unternehmen öffnet neue Wege, doch inwiefern spielen denn die deutschen Tugenden und Werte hier mit rein? Der Kulturwandel ist eine lange Reise. Es gibt sprachliche wie auch kulturelle Herausforderungen. „Wenn man ein bisschen reflektiert, wie wir Deutschen ticken und ein bisschen das Schubladen-Denken aufmacht, trifft das schon ganz gut!“ Die deutsche doch ziemlich direkte Ansprache fällt auf. Der Japaner ist im Vergleich deutlich zurückhaltender. Um ein besseres Verständnis der japanischen Mentalität zu bekommen, bietet Grohe seinen Mitarbeitern unter anderem auch Kultur-Trainings an. Aber auch in Japan gibt es kulturelle Herausforderungen. So wird aktuell ein Wandel bei der Work-Life-Balance vollzogen, was bei der arbeitsfokussierten Mentalität nicht ganz einfach ist.
Interne und externe
Kommunikation im Wandel
Die interne Kommunikation ist bei solch einem Kulturwandel stark gefordert. Schon allein das Aufsetzen einer internationalen, internen Plattform ist eine echte Herausforderung. Diese hat LIXIL mit Workplace von Facebook gelöst. Ein besonderes Highlight, resümiert Thorsten Sperlich, war das Leadership-Meeting mit dem japanischen Führungsteam und CEO. Dieses habe man bewusst nicht im Headquarter ausgerichtet, sondern im Werk in Lahr im Schwarzwald. Eine riesige Townhall mit allen Mitarbeitern aus dem Werk, Simultanübersetzung, Bühne, Live-Stream in die anderen Standorte weltweit uvm.
Ein Highlight in der Kommunikation!
Auch in der externen Kommunikation hat sich viel getan – weg von der sehr technischen, produktgetriebenen B2B-Kommunikation hin zu einem neuen Thought-Leadership-Ansatz mit der Positionierung „Shaping the future of water“.
Beim Schritt zum
Global Player – was ist wichtig?
Das Thema Kultur darf man nicht unterschätzen: „Ich muss mich auch immer wieder an die eigene Nase fassen, wenn ich mal wieder sehr deutsch in Meetings unterwegs bin.“ Es kann auch frustrierend sein, wenn gewisse Dinge nicht richtig besprochen oder entschieden werden. Es bedarf eine kulturelle Sensibilität unter Wahrung der eigenen Mentalität – ein Spagat, den Thorsten Sperlich sehr spannend findet. Im Mittleren Osten wird wieder ganz anders kommuniziert: „Ich finde es eine wahnsinnige Bereicherung, das Geschäft zu internationalisieren und da auch kommunikativ unterwegs zu sein!“
Feedback, Anmerkungen, Hinweise zum Podcast an info@gpra.de und auf Twitter und Facebook @GPRA sowie über Linkedin und Xing .
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