Stimmungsbarometer Mittelstand: Jedes fünfte Unternehmen sieht sich in naher Zukunft von der Möglichkeit der Insolvenz bedroht
Corona trifft KMU deutlich härter als gedacht, dennoch betrachtet die Mehrheit der Unternehmen die Arbeit der Politik als gut
Hamburg, 30. April 2020 – Der Ausnahmezustand hält an. Die Corona-Krise hat den
Mittelstand in den letzten Wochen besonders hart getroffen und eine Entspannung der
Situation ist nicht in Sicht. Nach einer Blitz-Umfrage Anfang März hat Visable jetzt erneut
rund 300 KMU aus der DACH-Region nach den Folgen durch Corona gefragt*. Die
Umfrageergebnisse zeigen deutlich: Die Situation hat sich dramatischer entwickelt als noch
zu Beginn der Krise angenommen. Umsatzeinbußen und Kurzarbeit bestimmen den
Arbeitsalltag der Befragten. Jedes fünfte Unternehmen sieht sich in naher Zukunft von der
Möglichkeit der Insolvenz bedroht. Das Krisenmanagement der Politik in den letzten Wochen
wird übereinstimmend mit einer 3+ bewertet.
Die Umfrage zeigt, wie enorm die wirtschaftlichen Einbußen sind. Jedes fünfte Unternehmen sieht
seine Existenz unmittelbar bedroht: Neun Prozent sagen, dass sie bei noch längerem Lockdown
insolvent sind, weitere 13 Prozent wissen nicht, wie lange sie ihr Geschäft noch aufrecht erhalten
können. Immerhin ein Viertel der Unternehmen (26 Prozent) setzt auf staatliche Unterstützung und
hofft die Existenz nur durch die Inanspruchnahme von staatlichen Hilfsmitteln sichern zu können.
Dem stehen 40 Prozent der Betriebe gegenüber, die glauben, mit einem blauen Auge davon zu
kommen und nach der Krise weiter bestehen zu können.
Vermehrt Kurzarbeit und Produktionsstillstand
Die erneute Befragung macht auch deutlich, wie sehr sich die Situation für KMU in der DACHRegion
seit Anfang März zugespitzt hat: Die Anzahl an Unternehmen, die ihre Mitarbeiter in
Kurzarbeit schicken, hat sich im Vergleich mehr als verdoppelt: 40 Prozent der Befragten gaben
jetzt an, in deutlich reduzierter Form zu arbeiten. Anfang März waren es noch 19 Prozent.
Mehr als jeder Vierte (27 Prozent) ist außerdem von der kompletten Schließung des Betriebs
aufgrund behördlicher Anordnungen betroffen. In rund acht Prozent der befragten Unternehmen
steht die Produktion still.
Eine weitere Folge sind enorme Umsatzeinbußen. Diese verzeichnen inzwischen zwei Drittel der
Befragten. Im März waren es noch weniger als die Hälfte (45 Prozent).
In einigen Unternehmen herrscht trotz allem Arbeitsalltag: 22 Prozent der Unternehmen arbeiten
mit Atemschutzmasken im Normalbetrieb. Vom Homeoffice aus arbeiten 27 Prozent – für viele eine
völlig neue Erfahrung.
„Diese Zahlen zeigen einmal mehr, dass KMU jetzt handeln müssen, um ihre Existenzen zu sichern.
Jetzt ist Flexibilität und Mut gefragt. Alte Strukturen müssen aufgebrochen, Lieferketten überprüft
und neu aufgestellt werden“, kommentiert Peter F. Schmid, CEO von Visable die
Studienergebnisse. „36 Prozent der Befragten verzeichnen Lieferschwierigkeiten bei der
Materialbeschaffung. Diese Engpässe stellen enorme Einschnitte in der Produktion dar.“
Unternehmen suchen alternative Zulieferer, Krise ist Beschleuniger für Digitalisierung
Als Experte für B2B-Marktplätze in Europa konnte Visable seit Beginn der Krise Anfang März
deutlich höhere Zugriffszahlen auf seinen Plattformen EUROPAGES und „Wer liefert was“
verzeichnen. Der Traffic wuchs Woche um Woche um teilweise mehr als 25 Prozent im Vergleich
zum Vorjahr. „Viele sind gezwungen, ihre Beschaffungs-Strategie vollständig zu überdenken oder
sind kurzfristig auf alternative Lieferquellen angewiesen, weil ihnen die etablierten Lieferketten
wegbrechen. Auch rücken Anbieter aus den umliegenden Märkten mit kürzeren Lieferwegen
wieder stärker in den Fokus“, erklärt Peter F. Schmid.
Er sieht vor dem Hintergrund der aktuellen Krise große Chancen für Digitalisierung: „Der
momentane Ausnahmezustand ist Beleg dafür, dass sich Einkauf, Beschaffung aber auch
Marketing und Vertrieb langfristig völlig neu aufstellen und digitaler werden müssen, um für die
Zukunft gewappnet zu sein. Visable ist mit seinen Plattformen EUROPAGES für ganz Europa und
„Wer liefert was“ in der DACH-Region sowie mit ihren weiteren Digitalangeboten, Google Ads und
Retargeting der führende digitale Partner für den Mittelstand.“
Krisenmanagement in Deutschland und Österreich bekommt eine 3+
Sowohl die deutschen als auch die österreichischen KMU beurteilen das Krisenmanagement ihrer
jeweiligen Bundesregierung durchschnittlich mit einer 3+.
Die Mehrheit der deutschen Unternehmen sieht die Arbeit der Politik gut und vergibt ein sehr gut
(zwölf Prozent) oder eine Zwei (41 Prozent). Mit einer Drei bewerten 27 Prozent der Befragten die
Arbeit der deutschen Bundesregierung in den letzten Wochen. Gut 19 Prozent vergeben eine vier
oder schlechter.
In Österreich ist die Verteilung sehr ähnlich: 14 Prozent vergeben ein sehr gut, 40 Prozent eine zwei.
Eine Drei vergeben genau ein Fünftel (20 Prozent), 25 Prozent eine vier oder schlechter. Insgeamt
polarisiert die Politik in Österreich mehr. Denn fast zwölf Prozent der befragten bewerten die
Arbeit der österreichischen Bundesregierung eine Sechs.
Eine Aussage zur Schweiz konnte aufgrund der geringen Antworten zu dieser Frage nicht getroffen
werden.
* Die Online-Befragung wurde vom 21. bis 26. April 2020 durchgeführt. Rund 300 Führungskräfte aus mittelständischen Unternehmen der DACH-Region wurden befragt.
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Über Visable
Visable unterstützt den industriellen Mittelstand, Produkte und Dienstleistungen für Einkäufer international zugänglich zu machen. Als speziell auf Geschäftskunden zugeschnittene Verbindung aus eigenen B2B-Marktplätzen und Online-Marketing-Services wie zum Beispiel Google Ads und Retargeting bietet das Unternehmen ein breit gefächertes digitales Portfolio zur Reichweiten-Steigerung im Internet.
Zu den von der Visable GmbH betriebenen Marktplätzen gehören „Wer liefert was“ (wlw), heute der führende B2B-Marktplatz in der D-ACH-Region, sowie die europäische B2B-Plattform EUROPAGES. Zusammen erreichen die Marktplätze monatlich über 3,7 Millionen B2BEinkäufer, die nach detaillierten Unternehmens- und Produktinformationen suchen. Insgesamt sind über 3,6 Millionen Firmen auf beiden Plattformen registriert.
Mit seinen Online-Marketing-Services bietet Visable Unternehmen zusätzliche Möglichkeiten, ihre Reichweite im Internet zu erhöhen.
Visable ist derzeit einziger Google Premium-Partner mit B2B-Schwerpunkt.
Das Unternehmen Visable entstand als Antwort auf die Herausforderungen der Internationalisierung und Digitalisierung im B2BBereich. Visable unterhält Büros an den Standorten Hamburg, Berlin sowie Paris und beschäftigt heute über 380 Mitarbeiter. Als gemeinsames Dach für die Marken „Wer liefert was“ und EUROPAGES baut Visable seine Marktplätze und Online-Marketing-Services kontinuierlich aus.
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